Geschichte des Marienstüberls
© Caritas Steiermark
Seit 30 Jahren bietet das Marienstüberl warmes Essen, ein offenes Ohr und einen Platz für jeden Menschen, der Unterstützung sucht. Die Ursprünge des Stüberls liegen aber viel weiter zurück: Und zwar im Jahr 1881.
Es begann mit 103 Portionen Suppe…
Österreich befindet sich im 19. Jahrhundert in schwierigen Zeiten. Landflucht, Industrialisierung, soziale und gesellschaftliche Verschiebungen verursachten große Armut in der Bevölkerung. Diese Not sowie die harten und langen Winter brachten einige engagierte Bürger*innen auf die Idee, sogenannte „Wärmestuben“ für Menschen in Not einzurichten. Die erste Wärmestube wurde 1881 in der Grazer Körblergasse eröffnet. Einen Tag darauf fand die erste Ausspeisung statt – 103 Portionen an Suppe und Brot wurden damals vom Orden der Barmherzigen Schwestern verteilt.
Bündelung der Hilfe: Die Geburtsstunde des Marienstüberls
So wie es über die Kriegszeiten hinweg zu großen wirtschaftlichen und politischen Umbrüchen kam, so veränderte sich auch das Angebot dieser Wärmestuben. Bis 1995 wurde die Ausspeisung in der Mariengasse im Haus der Barmherzigen Schwestern von den Ordensschwestern in kleinerem Umfang weitergeführt. Diese Form der Essensausgabe kennen noch manche der heutigen Gäste des Marienstüberls.
Nach der Öffnung der Ostgrenze 1989 ändert sich das Ausmaß des Hilfsbedarfs und der Not. Die Zahl der Gäste in der Ausspeisung stieg deutlich an. Viele Pfarren und Klöster, die in Graz Lebensmittel verteilten, stießen aufgrund der hohen Nachfrage an ihre Grenzen. Der Wunsch nach einer Bündelung und Professionalisierung der Hilfsangebote wurde immer größer. Die Idee: Ein Ort, an dem die Stadt Graz, die Caritas, die Grazer Pfarren, Freiwillige und die Barmherzigen Schwestern zusammenarbeiten, um möglichst viele Menschen zu unterstützen. Das Marienstüberl war somit geboren! Am 21. Dezember 1995 öffnete es in der Keplerstraße 112 seine Pforten.
Die Eröffnung des Marienstüberls erinnert an den Start der Wärmestuben 100 Jahre zuvor. Politische sowie soziale Vertreter*innen, die an dem Zustandekommen des Marienstüberls beteiligt waren, waren anwesend: der damalige Bürgermeister Alfred Stingl, Stadtpfarrprobst Prälat Karl Hofer, der Caritasdirektor Franz Küberl, Caritas-Abteilungsleiter Helmut Paar und Friedrich Hager, Othmar Pfeifer vom Sozialamt und Sozialamtsdirektor Mag. Gernot Wippel.
Den Leitsatz für das neueröffnete Marienstüberl definierte die Leiterin, Schwester Sonja, gemeinsam mit den damaligen Verantwortlichen und Mitarbeiter*innen:
„Das Marienstüberl soll offen, freundlich, einladend, mit einer gut lebbaren Tagesstruktur ausgestattet sein. Die Besucher sollen sich schnell zurechtfinden, sie sollen schnell wissen, wie das Miteinander, das Beisammensein, die Hilfe für das Notwendigste zum Wohl aller, auch Hilfsbereitschaft untereinander funktionieren – im Lauf eines Tages, im Lauf der Woche, des Monats und des Jahres.“
Damals wie heute wird dieser Leitsatz gelebt. Dazu gehören Verständnis und Aufmerksamkeit für jeden Menschen, der in das Marienstüberl kommt, Angebote, die das Miteinander verbessern, oder spirituelle Angebote.
Von der Keplerstraße ins Marianum
Mit den Jahren wurden die Räumlichkeiten in der Keplerstraße zu eng und die Zahl der Gäste stieg weiter an. So übersiedelte das Marienstüberl 1999 in das von der Caritas erworbene Haus in der Keplerstraße 82. Das neu gegründete Sozialzentrum bot nicht nur mehr Platz, sondern erweiterte die Hilfsangebote für Menschen: Kleidertausch, Dusch- und Waschmöglichkeiten, spiritueller Beistand, eine Kapelle oder die Möglichkeit für Ausflüge.
Die steigende Zuwanderung und die Betreuung von Geflüchteten stellten die Caritas in den 2000er-Jahren vor neue Herausforderungen. Das Marianum, das 2013 als Sozialzentrum in Graz eröffnet wurde, soll sicherstellen, dass jeder Mensch in Not schnell und unkompliziert Unterstützung bekommt. Es bündelt Hilfsangebote aus dem Asylbereich, der Existenzsicherung und der Basisversorgung an einem Ort. Und so siedelte auch das Marienstüberl ein 3. Mal ins Marianum in seinen heutigen Standort in der Kleiststraße.
Von der Keplerstraße ins Marianum
Mit den Jahren wurden die Räumlichkeiten in der Keplerstraße zu eng und die Zahl der Gäste stieg weiter an. So übersiedelte das Marienstüberl 1999 in das von der Caritas erworbene Haus in der Keplerstraße 82. Das neu gegründete Sozialzentrum bot nicht nur mehr Platz, sondern erweiterte die Hilfsangebote für Menschen: Kleidertausch, Dusch- und Waschmöglichkeiten, spiritueller Beistand, eine Kapelle oder die Möglichkeit für Ausflüge.
Die steigende Zuwanderung und die Betreuung von Geflüchteten stellten die Caritas in den 2000er-Jahren vor neue Herausforderungen. Das Marianum, das 2013 als Sozialzentrum in Graz eröffnet wurde, soll sicherstellen, dass jeder Mensch in Not schnell und unkompliziert Unterstützung bekommt. Es bündelt Hilfsangebote aus dem Asylbereich, der Existenzsicherung und der Basisversorgung an einem Ort. Und so siedelte auch das Marienstüberl ein 3. Mal ins Marianum in seinen heutigen Standort in der Kleiststraße.